Die Lage des 'Tales der Täler'

Das Lötschental liegt zwischen den Berner und den Walliser Alpen im deutschsprachigen Teil des Wallis, dem drittgrößten Kanton im Süden der Schweiz, der, vom Furka – der Wasserscheide zwischen Rhone und Rhein – bis zum Genfer-See reichend, praktisch das gesamte Einzugsgebiet der Rhone umfasst. Das Wallis wurde 1815 als 20. Kanton in den Bund der Eidgenossen aufgenommen. Es besteht aus 13 Bezirken, die sich im Walliser Wappen als Sterne wiederfinden und teilt sich in das französich-sprachige Unter- und das deutsch-sprachige Oberwallis. Das Lötschental gehört zum Walliser Bezirk 'Westlich Raron'.


Lage des Lötschentals

Das Lötschental ist ein rechtes Rhone-Seitental zwischen Visp und Sierre von ca. 30 km Länge und damit das längste nördliche Seitental des Wallis. Im unteren, kürzeren Teil verläuft zwischen Gampel und Goppenstein die wilde Lonzaschlucht in nördliche Richtung. Dann knickt das Tal, sich weitend, in nord-östliche Richtung ab. Andere Zugänge zum Lötschental führen seit jeher über die Berge (Restipass, Lötschenpass, Lötschenlücke u. a.).

Das zentralalpine Tal umfaßt ca. 150 Quadratkilometer in Höhenlagen zwischen etwa 700 Metern (Gampel/Steg) und 4000 Metern (Bietschhorn) ü. NN. Der Ort Goppenstein (Bahnhof) und die Dörfer Ferden, Kippel, Wiler und Blatten liegen 1216 m (Goppenstein) bis 1540 m (Blatten) über dem Meeresspiegel.

Erst der Bau des Lötschbergtunnels von Kandersteg nach Goppenstein und die Eröffnung der Lötschbergbahn 1913 brachte die Anbindung an internationale Verkehrswege. Heute ist durch den Bau des Straßentunnels und den Ausbau der Straße von Gampel/Steg nach Goppenstein auch der Weg vom Rhonetal her geebnet.

Durch seine Unzugänglichkeit bis weit ins 20ste Jahrhundert und die daraus resultierende Abgeschiedenheit hat das Lötschental länger als andere Täler seine Ursprünglichkeit und seine Eigenheiten bewahren können (siehe hierzu die Artikel unter "Brauchtum des Lötschentales").

Das Tal besitzt eine Schatten- und eine Sonnenseite. Die Schattenseite trennt das Lötschental vom Rhonetal. Hier kann man den mit fast 4000 Metern höchsten Berg des Tales, das Bietschhorn (3934 m) bewundern.

Auf der Sonnenseite befinden sich, jeweils auf etwa 2000 m, die Alpen, die noch bis in die 60er Jahre des 20sten Jahrhunderts ursprünglich bewirtschaftet wurden. Die Berge auf dieser Talseite bilden die Grenze zum Berner-Oberland.

Am Ende des Tales findet man den Langgletscher, aus dem die Lonza entspringt, und gelangt über die Lötschenlücke auf den Großen Aletschfirn, der auf dem Konkordiaplatz sein Eis mit dem von Jungfrau, Eiger u. a. vereinigt und den Großen Aletschgletscher hinunterschiebt.

Ein Teil des Lötschentals gehört heute zum Unesco-Weltnaturerbe, dem ersten Naturerbegebiet der Alpen.
So steht das Lötschental in einer Reihe mit dem Serengeti-Nationalpark dem Yellowostone-Park, den Galapagos-Inseln und dem Grand Canyon.


08.09.2003 - Letzte Aktualisierung dieser Seite: 08.03.2005 - © edgar droste-orlowski

Valid XHTML 1.0 Transitional